Montag, 20. Juni 2011

Big Fat Greek Wedding: Tag 1

"Jássas" liebe Leser


Lange hat's gedauert dass wir mal wieder -zumindest sowas ähnliches wie- Urlaub hatten. Wenn gleich es diesmal ohne Kids auf Reisen ging.

Unser Beitrag zur Unterstützung der Griechen beginnt -planerisch- mit einem Horrorszenario. Schätzungsweise 7.100km in 72 Stunden...

Freitag der 10.06., 05:30, Wecker klingelt und wir machen uns fertig. Nein... nicht um unseren Kurzurlaub anzutreten... um zur Arbeit zu fahren ;-) Erst nach der Arbeit geht's in den Urlaub :-)

Um 16:30 rollt "Die Beste Ehefrau der Welt" auf's Firmengelände, um gemeinsam mit mir zum Flughafen Langenhagen zu fahren, wo um 18:30 unser KLM-Flug nach Amsterdam startet. Amsterdam? War nicht von Griechenland die Rede?
Um den Trip spannender zu machen, haben wir keinen Direktflug genommen sondern einen mit Zwischenstop. Damit Yasmin auch gleich je 4(!) Starts und Landungen geniessen kann ;-). Mein liebes Eheweib ist nämlich eine, die schon beim zügigen durchfahren einer Parkhausspindel an ihre Grenzen kommt ;-)

Da sie dafür aber pfiffiger im Umgang mit unseren elektronischen Tickets war, konnte sie uns bereits mittags einchecken und uns somit Sitzplätze nach Wahl und Zeit verschaffen.
Wir konnten also in Ruhe den Wagen parken, das Gepäck aufgeben und noch etwas leckeres essen und trinken.


Um die Frage nach den Getränken während unseres Trips abzukürzen... wir sind bekanntermaßen Koffein-Junkies und somit besteht auch auf dieser Tour 75% der Flüssigkeitsaufnahme aus Kaffee in allen Variationen und Dosierungen. Die restlichen 25% sind Wasser mit mehr oder weniger aromatisierenden Beimengungen.

Unsere Maschine, eine Fokker 70, landete und startete pünktlich.
Der Pilot brachte allerdings ein wenig Unruhe in seine Passagiere als er von einem "schweren Unwetter" über Amsterdam berichtete und das wir voraussichtlich 45 Minuten Verspätung haben werden. Unser Anschlussflug nach Athen bot uns 60 Minuten Zeit, also wären uns flotte 15 Minuten geblieben, um durch den gesamten Flughafen Schipol zu hetzen und unseren Flug zu bekommen.
Diese Sorge konnte man auch einigen Mitreisenden ansehen, die hektisch ihre Flugtickets durchlasen und verglichen. Ich beruhigte mich und Yazz damit, dass beide Flüge KLM-Flüge waren und vermutlich mindestens die Hälfte unseres Fliegers ebenfalls nach Athen wollte und wir somit relativ relaxed mit der kleinen Maschine in den tosenden Sturm fliegen können :-))
Unsere Sitzplätze waren übrigends perfekt!


Wir würden immerhin als 1. bemerken, wenn wir im Sturm unsere linke Tragfläche oder das linke Triebwerk verlieren würden :-/
Der Flug lief allerdings erstaunlich ruhig, sieht man mal von dem -für mein Empfinden- mörderischen Lärm ab, den ein Platz direkt neben einem Rolls-Royce Turbofan Triebwerk mit 61,6 kN Schub mit sich bringt.
Wir flogen zwar in schlechtes Wetter, aber die erwarteten Turbulenzen blieben aus und wir kamen sogar pünktlich an.
Netter Scherz lieber Pilot ;-)

Somit lief auch der Umstieg innerhalb des Flughafens völlig entspannt und wir konnten unseren Flug nach Athen planmäßig fortsetzen.

Die Plätze in der Boeing 737-800 waren dann auch deutlich angenehmer.
Wir saßen im hinteren Teil mit guter Sicht nach unten...


...und genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang über den Wolken.


Um ca. 00:30 landeten wir dann -nach einigen wirklich imposanten Lichtspektakeln unter uns, die aber dank der Lichtverhältnisse im Flieger nicht zu fotografieren waren- auf dem Flughafen "Eleftherios Venizelos" in Athen. Nachdem wir noch schnell einen nagelneuen Mercedes A180 statt des erwarteten Ford Fiesta vom Autoverleiher National (zum gleichen Preis!) bekamen, konnte das Abenteuer "Big Fat Greek Wedding" mit den ersten Kilometern auf griechischem Boden ernsthaft beginnen :-)

Und es wurde auch umgehend ein Abenteuer. Entweder waren wir hier erneut in einer niederländischen Enklave zwischengelandet oder es war grade sowas wie 'ne "Bicycle Night" in Gang. Auf den ca. 20km zum Hotel waren dutzende von Radfahrern unterwegs und gaben uns einen ersten Vorgeschmack auf Verkehr und Verkehrsregeln in Griechenland. Teilweise unbeleuchtet rasen sie links und rechts an einem vorbei, die abschüssige Strecke Richtung Küste. Mit Glück erhascht man vorher noch einen flüchtigen Blick in den Aussenspiegel oder hört ein lautes "PROSOCHI" was soviel wie "ACHTUNG" heisst. Das Highlight -an diesem Abend- war jedoch ein unbeleuchteter Radfahrer der uns auf unserer zweispurigen Fahrbahnhälfte ENTGEGEN kam und den ich nur dadurch wahrnahm, das der vor mir Fahrende einen ordentlichen Schlenker nach links machte und ich genügend Abstand hatte, um genauso zu reagieren.
Obwohl es Nacht war, erlaubte die Strassenbeleuchtung und die einiger Firmen doch einen ersten Eindruck von Athen und ich war mir sicher, solche Strassenzüge schon des öfteren gesehen zu haben... aus den Nachrichten. Beirut, Bagdad, Gaza! Verfall und Armut. Okay... der Weg zum Flughafen führt meist durch Gewerbegebiet und hier gibt's halt grade mehr wirtschaftliche Probleme.

Endlich am Hotel angekommen parken wir auf einem "hoteleigenen Parkplatz" unter einem für den Morgen Schatten spendenen Baum, neben einer Mercedes E-Klasse aus Albanien(!?) und ich bin unwillkürlich sehr froh darüber, dass wir eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung haben denn ich gebe zu diesem Moment keinen Pfifferling mehr darauf, dass wir unsere Reise am nächsten Tag mit diesem Leihwagen fortsetzen.
Die nächtliche Hitze lässt uns schnell ins Hotel flüchten, um das klimatisierte und mit WLAN versorgte Zimmer zu belegen und endlich, nach fast 20 Stunden auf den Beinen zu schlafen.
Nur soviel, bevor es morgen weiter geht... **-Hotel in Griechenland bedeutet... du musst wenigstens nicht draußen im Auto schlafen ;-)
Bettlaken... vergessen! Klimaanlage... ja... aber nur mit direktem Gebläse auf's Bett und kalt... also de facto... nein! Dusche... zur Not und wenn man den Vorhang nicht berührt! Toilette... für Stehpinkler OK. Aber WLAN funktionierte ;-)

Trotzdem hat uns der Schlaf gepackt und uns leise ins Ohr geflüstert: "Bei Sonnenschein sieht alles gleich nicht mehr so schlimm aus! Und ausserdem... ihr habt Urlaub und seid in Griechenland :-))"


- Kalinychta - Gute Nacht -

5 Kommentare:

  1. Da opfert mein Ehemann unseren Knuddelabend, um schon mal was für die Omas zu schreiben und niemand liest es!!! oder fehlen Euch die Worte???

    AntwortenLöschen
  2. Muesst ihr mal was sagen, dass hier was steht ... oder darf ich hier gar nicht lesen? Bin ja keine Oma!

    Griechenland? Und dann auch noch als Deutsche mit einem deutschen Bozenauto unterwegs. Na, ihr seid ja mutig.

    AntwortenLöschen
  3. Da war die HTM ein wenig ungeduldig und unkoordiniert ;-)

    Es dürfen natürlich auch die Nicht-Omas lesen und ich konnte ihren Hinweis auf dem anderen Blog nicht mit einem Link bearbeiten. Daher der Umweg.

    Dann werde ich wohl heute mal die Fortsetzung einstellen ;-)

    AntwortenLöschen
  4. Sehr schoen, frage mich aber immernoch wie ihr die Aussenaufnahmen der Flieger gemacht habt??? ;-)

    AntwortenLöschen
  5. Jetzt wo du's sagst... ich muss die Drohne wieder zurückgeben ;-)

    AntwortenLöschen