Donnerstag, 23. Juni 2011

Big Fat Greek Wedding (day 2, part 1)

- Kaliméra - Guten Morgen -

Nachdem wir dann doch irgendwann (trotz Aufregung, Hitze und endlosem Hundegebell) eingeschlafen sind, wurden wir kurze Zeit später wieder von einem Hahn geweckt, der offenbar eine Menge Hühner zu wecken oder zu beindrucken hatte.
Als dann auch noch die erste Ziege und erneut ein Hund mit in das morgentliche Konzert einstimmten, entschlossen wir uns, doch aufzustehen und die Weiterfahrt anzutreten.
Unser 1.Blick auf griechischen Boden bei Helligkeit war dieser von unserem Balkon...




Bei uns wären das wohl "Schrebergärten" und nicht sonderlich erwähnenswert aber wir sind in Griechenland und hier ist das "mediterranes Flair" ;-)

Also schnell noch unter die Dusche (Achtung... Duschvorhang), Sachen packen und... ach ja... da war noch was! Ihr erinnert euch an das Unwetter über Amsterdam? Verreist nur mit Hartschalenkoffern! Während des Umladens von einem in den anderen Flieger hat es gegossen und ich schätze unsere Softkoffertrollies waren die ersten die im Regen standen und die letzten die ins Flugzeug kamen. Beide waren durchnässt und die Klamotten darin feucht. Allerdings hat die nächtliche griechische Hitze hier auch seine Vorteile gehabt, da heute morgen alles wieder trocken war.

Der Hotelmanager war, wie auch der Nachtportier und seine aktuell anwesenden Mitarbeiter/Freunde zwischen 25 und 30 Jahre jung und alle deutlich sichtbar tätowiert und sehr sympatisch. Es gab zwar kein Frühstück aber dafür kostenlosen und erstaunlich schmackhaften "coffee2go" :-) mit Ziegenkondensmilch!!
Hier noch schnell ein Blick auf unser 1.Etablissement in Griechenland...


Schnell alles ins kleine schwarze Auto, Navi an und ab in den morgendlichen Verkehr Athens.
Wir waren beide angenehm überrascht. Lange Zeit sind wir mit einer grünen Welle gefahren und die Masse der Autos hielt sich auch in Grenzen. Der Spritpreis (Super 95) lag zwischen 1,60 und 1,75 und die paar Tankstellen die ihn für 1,57 anboten waren rappel voll! Etwa jede 3.Tankstelle war übrigends zu, weil Pleite!

Der Fahrstil der Griechen kommt meinem sehr entgegen ;-) Jeder fährt wie er will und dafür gibt's erstaunlich wenig Stress und Unfälle. Man muss sich nur zu sehr hoher Aufmerksamkeit zwingen.
Beispiel:
3spurige Autobahn, 100km/h erlaubt, der Verkehr zwingt dich aber zu 120 inkl. Überholmanövern auch auf der rechten Spur und man selber wird auf dem Standstreifen überholt!!
Abwechselnd von Pkws, Lkws, Bussen und Zweirädern. Und letztere fahren erstens noch ohne Helm (was ich bei der Hitze gut verstehen kann) aber... wir haben sogar welche gesehen die zusätzlich noch telefoniert haben und hier gilt der Spruch eines berühmten Galliers: "Die spinnen die Griechen!" ;-)

Ähnlich wie in England und wohl bald auch bei uns, gibts teilweise monströse Mautstellen auf den Bahnen, die von 3 bis auf 20 Spuren auffächern und dann wieder zurück verjüngen und hier zeigt der griechische Autofahrer sein wahres Gesicht! An den Mautstationen gilt offenbar das Gesetz des Stärkeren, Rücksichtsloseren oder das des älteren Autos ;-) Bevor hier beim einfädeln nachgegeben wird, wird gehupt, beschimpft und man bedrängt sich bis auf's Blech. Reißverschlussfahren? Ist was für Schisser!
Im weiteren Verlauf der Fahrt begegnete uns diese Fahrweise noch des öfteren.




Wegen meiner armdicken, stählernen Nerven und der teutonischen Gelassenheit, von der die Griechen noch lernen könnten ;-) konnten wir die Fahrt entspannt geniessen.
Erstes landschaftliches Highlight war der Blick auf die Bergkette der Peleponnes ab Korinth.
Ohne Scheiss... wer "Herr der Ringe" gesehen hat könnte meinen, Teile des Films wurden hier und nicht auf Neuseeland gedreht. Ein Berg neben und nach dem anderen und ich fing an mir Gedanken um den Spritverbrauch zu machen.
Yasmin hat zwar fleißig Bilder gemacht aber die können im Nachhinein nicht mal ansatzweise wiedergeben wie gewaltig das aussah.




Kurz vor Pylos konnten wir dann das erste Mal etwas vom "Ionischen Meer" fotografieren. Gesehen hatten wir das Mittelmeer ja schon von der Fahrt ab Athen via Piräus und Korinth aber hier hatten wir zum 1.Mal die Muße und das Bedürfnis anzuhalten und durch zu atmen.




Von hier aus waren es noch ca. 10km bis Methoni und man merkte wie sich bäuerliche Kargheit und Armut des Inlandes wandelte und wir in touristisch attraktives und damit auch finanziell und wirtschaftlich bessergestelltes Gebiet kamen.

Allerdings sind uns gerade in den kleinen ländlichen Orten, Aussichten, Gegenden, Häuser und Höfe ins Auge gefallen, die unserer Art leben zu wollen sehr entgegen kam. Als Heidebewohner ist das hier nicht viel anders. Das größte Manko sind der Wassermangel, die Dürre und die damit einhergehenden Flächenbrände.






An jeder Ecke stehen hier die Stände mit Oliven, Olivenöl, Apfelsinen, Nektarinen, Pfirsichen, Kartoffeln, Kirschen und Erdbeeren. Stellenweise wird am Strassenrand Schweinebraten verkauft, der mich zwar irgendwie anlockte aber bei der Hitze auch unwillkürlich an alle erdenklichen Infektionen erinnerte. Vielleicht wenn wir hier später wohnen und uns aklimatisiert haben ;-)




An der Küste des westlichen Fingers der Peleponnes regiert dann der Mammon des Tourigeldes. Zwar viele schöne alte und instandgehaltene, restaurierte Gebäude aber auch pompöse neugriechische Prachtbauten. Allerdings zumindest hier (Pylos - Methoni - Foinikountas - Koroni - Petalidi) keinerlei monströse Hotelbettenburgen. Meines Erinnerns waren sie maximal 2-3geschossig und eher weitläufig als hoch.

Wir telefonierten kurz mit dem Bräutigam, ließen uns zum Treffpunkt lotsen, kurzes Hallo und der gestresste Georgios ließ es sich nicht nehmen uns noch kurz zu unserer Unterkunft zu bringen, da die Besitzerin ausschließlich griechisch spricht. Hier beziehen wir unser hübsches und recht neues Nachtquartier, werfen schnell einen Blick vom Balkon...


und machen uns auf die Socken um jetzt (16:00) noch schnell eine Kleinigkeit (wir haben bis hierher eigentlich noch nichts richtiges zu uns genommen) zu essen, 'nen Kaffee zu trinken und uns schon mal mit der Kirche im Castello Methoni vertraut zu machen.


- Argótera - Bis später -

5 Kommentare:

  1. Ich habe beide Reiseberichte mit großer Freude gelesen. Sehr informativ und spannend die Fahrt zu euren Freunden in Griechenland. Warte schon auf den weiteren Bericht über die griechische Hochzeit und bestimmt das gute Essen und Trinken.

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  2. Sieht ja noch erstaunlich gruen aus, in Griechenland. Ist schoen da!

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  3. Stimmt, es ist erstaunlich grün auf den Peleponnes. An einigen Stellen kann man noch die Reste der großen Brände sehen aber alles in Allem waren wir auch überrascht.
    Beeindruckend waren die riesigen Plantagen. Sowohl die ordentlich angelegten als auch die wilden Olivenhaine. Mehrheitlich wirklich zähe Olivenbäume (dazu gibt's noch viele Bilder) aber auch Unmengen von Pfirsichen, Apfelsinen und Nektarinen. Und der Oleander wächst hier wie Unkraut und einige Yacarandas haben wir gesehen.

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  4. Au cool, wir kennen solchen Verkehr von Sizilien, macht eigentlich Spass - freestyle Fahren -, besonders wenn man feststellt das man es ueberlebt hat. Wie warm/heiss war es denn?

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  5. Für uns ordentliche 30°C +- 2° aber die Griechen haben gemeckert das es zu kalt war.

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