Sonntag, 10. Juli 2011

Big Fat Greek Wedding (day 2, part 2)

- megálo pachý elli̱nikó gámo - Big Fat Greek Wedding -

Ihr erinnert euch noch an die Story? Schön :-) Hat 'ne Weile gedauert aber es gab zuviel "wichtigeres" in der Welt als eine griechische Hochzeit ;-)

Wir ihr vielleicht noch wisst, haben wir kurz unsere Sachen in die Ferienwohnung gepackt und wollten nur mal eben schnell noch nach Methoni um einen Kaffee zu trinken, uns an der Kirche ortskundig zu machen und ggf. einen kleinen Appetizer zu uns zu nehmen. Schliesslich wollten wir später nicht als teutonische Vandallen auffallen, die ausgehungert über das Buffett herfallen ;-)

Wir fuhren also die schöne Küstenstrasse von Foinikountas nach Methoni und bogen in einen "Feldweg" Richtung Meer ab. Hier kamen wir direkt an den Strand und hatten eine herrliche Aussicht auf die Halbinsel auf der die venezianische Festung errichtet war. Hier hatten wir dann endlich auch erstmals (Haut)Kontakt mit dem Mittelmeer.


Dank der erstklassigen Navisoftware (Navigon Europe) auf dem Samsung fanden wir schnell einen kleinen Parkplatz direkt an der Festung und machten uns auf den Weg ins Innere. Unser geplanter kurzer Blick auf und in die kleine Kirche weitete sich dann allerdings in eine 1 1/2 stündige Besichtigungstour der gesamten Festungsanlage. Und hätte uns nicht die Hochzeit im Nacken gesessen, wir hätten noch mehr Zeit hier vertrödelt.





So aber sind wir schnell runter in den Ort, haben uns in einem kleinen Laden als Touris geoutet und einige Postkarten von Methoni gekauft und wollten eigentlich wieder zurück um uns frisch zu machen und um zu ziehen als uns klar wurde das uns noch was fehlte... KAFFEE!!

Also schnell ins "Osteria Cafe", Plteia Paralias 1 direkt am kleinen Hafen von Methoni und zwei Latte Machiatto bestellt. Traumhaft! Du sitzt ausserhalb der Tourisaison in einem kleinen Dorf am Meer und geniesst die Stille und schöne Aussicht. Perfekt :-) Insbesondere nachdem Yasmin noch ein Eis und zwei weitere Latte Machiatto bestellte ;-) Richtig essen wäre zwar auch schön gewesen aber wir waren zu sehr mit relaxen beschäftigt. Auf der Rückfahrt widerstand ich erneut der Versuchung an einem Strassenrand-Spanferkel anzuhalten. Zügig also wieder zurück in die Ferienwohnung, duschen und umziehen und wieder zurück nach Methoni.

Wir waren trotz unseres Kurztrips fast die Ersten an der Kirche. Ausser uns waren nur die Eltern, Brüder, einige Helfer und der Pfarrer vor Ort und mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Etwa eine Stunde später und somit mindestens einer halben Stunde Verspätung traf das Brautpaar mit Gefolge ein. Obwohl auf der Einladung -speziell für die Damen- dringend von Laufstegschuhen abgeraten wurde, kamen einige trotzdem mit Pumps und ähnlich selbstmörderischem Schuhwerk und hatten ordentlich zu kämpfen. Vom Parkplatz bis zur Kirche waren es immerhin rund 300m über mittelalterliches Pflaster und unbefestigte Wege.

(Bis hier Beschreibung von waitster! Ich (hazeltreemom ;-)) übernehme jetzt mal, damit das hier endlich weitergeht.)

Also frisch gestyled haben wir also auf das Hochzeitspaar gewartet.

Beziehungsweise zunächst einmal auf den Bräutigam (wir dachten, der würde am Altar warten wie "gewohnt"), aber natürlich ist auch das anders in Griechenland. Von weitem haben wir schon im ganzen Ort Autohupen gehört, das macht man nämlich schon auf dem Weg zur Kirche. Und der Bräutigam hat die Braut bereits am Burggraben in Empfang genommen und somit ist schließlich ein großer "Hochzeitszug" mit Braut und Bräutigam und den gesamten Gästen hinterdrein gekommen!

Die Trauung ähnelte eher einem Basar, alle Gäste reden, laufen rum, gehen raus und rein, telefonieren. Gewöhnungsbedürftig aber auch lustig. Verstanden haben wir eh nix von dem was geredet wurde! Hier eine kurze Schilderung von den Dingen, die wir Deutsche "verstanden" haben.
In der Mitte der kleinen Kirche wurde ein Tisch aufgestellt auf dem das Hochzeitszubehör des Priesters stand. Davor stand das Brautpaar und direkt dahinter der oder die Koumpari (Trauzeugen). Dann gab es viel "Priestergesang" und irgendwann wurden die Hochzeitsringe getauscht, die offizielle Kirchliche Verlobung. Zwei weiße Hochzeitskränze (Stéfana), die mit einer Schleife miteinander verbunden waren, wurden dreimal abwechselnd auf die Köpfe des Paares gelegt um die heilige Dreifaltigkeit zu symbolisieren. Dann begann der Tanz des Isaía, die entgültige Vereinigung des Paares vor Gott, auf Leben und Tod. Dabei gehen der Priester, das Paar und der Koumparos drei mal um den Tisch.Das war sehr lustig und die Stimmung im "Publikum" erreichte seinen Höhepunkt ;-). Sitte ist es dem Paar während des Tanzes Reis über zu werfen und dafür wurden wir auch alle im vorhinein präpariert. Und es war kein schlechtes Reisfeuerwerk was auf die Armen "Eheleute" abgefeuert wurde ;-)!! Schleißlich war die Trauung nach ungefähr 1 Stunde vorbei und die übliche Glückwunschwelle schwabte über das Paar. Wir haben dann erfahren wo die Feier stattfinden sollte (unsere Mägen knurrten schon) und fuhren los zur Partylocation.
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